Samstag, 12. August 2006

Yugotrip

Dirk ist wegen des Krieges in Deutschland auf den Balkan geflohen. Inzwischen Mitte 20, lebt er hier zwischen anderen Migranten, versucht, ein neues Leben zu finden. Aber was hinter ihm liegt, lässt sich nicht so leicht vergessen. Immer wieder spuken seine drei Freunde aus Kriegszeiten als Geister der Vergangenheit durch Dirks Wahrnehmung und bringen ihn aus dem Gleichgewicht.

Auf der Flucht vor seinen Visionen lernt Dirk die 19-jährige Amina kennen. Die beiden kommen einander näher, diskutieren, trinken unendlich viel Kaffee. Dirk bemüht sich um die junge Frau, doch die Dämonen seiner Vergangenheit lassen ihn nicht los. Wenn Matthias, Manfred und Torsten ihn packen, ist Dirk seiner stumpfen Aggressivität fast hilflos ausgeliefert. Statt ihm Erlösung zu bringen, wird Amina durch sein Verhalten zurückgestoßen. Selbst vor der Weichheit Aminas Wesen machen Dirks stumpfe pornographische Träume und autoaggressiven Tendenzen keinen Halt. Ganz allein muss sich Dirk einer Wahrheit stellen, die sich nicht länger verdrängen lässt: Er ist das Opfer einer triebgetriebenen aber gleichsam hilflos machenden Zivilisationidee, in deren Mittelpunkt der “all inclusive” gebuchte Trip in die Toskana als gefährliches Abenteuer gilt.

So wird Dirk auf dem Balkan nicht die Mittel finden, die ihn hier heimisch machen koennten. Er ist das Opfer eines jahrtelangen stumm gefochtenen Krieges mit dem Individuum. Assymetrisch, nannte man das, einen Krieg mit einem Gegner, der sich nicht wehren kann...
So könnte die Kurzbeschreibung des Filmes Yugotrip auch gehen, aber leider ist ja immer alles anders und deswegen bestimmt wieder langweilig. Ich bin das Opfer einer triebgetriebenen aber gleichsam hilflos machenden Zivilisationidee.

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Olim ist ein arabischer Vorname, der sich aus der Silbe ilm ableitet und soviel heißt wie der Wissende oder Wissenschaftler. Ich habe den Namen 1994 in Buchara verliehen bekommen und ein Jahr später angefangen, Mittelasienwissenschaften zu studieren. Das tue ich heute immer noch im fortgesetzten Stadium. Devona ist ein Wort das man fuer verrückt, entrückt, weggetreten benutzen kann. Es hat immer irgendwie mit Liebe zu tun, zu den Menschen, zum Leben, zu Gott. Naja und das zusammen macht die Figur Olim devona aus. Manchmal schlüfe ich in sie hinein und fuehle mich dann total devona.

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