Samstag, 18. August 2007

(zu viele Worte)

Es ist Sonnabend. Ich hatte vor -- seit Tagen -- die ganze Zeit, also immer -- nur so durch und durch zu arbeiten. Und dann las ich vorgestern in der Taz das hier . Und weil ich jetzt ne Ausrede brauche, warum ich so gar nichts geschafft habe, schiebe ich den Artikel vor (Wie mich der mich aufgeregt hat... mann!)

Also langsam. Da hat ein Punk mit ein paar Punks einen Film gedreht. Der lehnt sich an einen gleichnamigen "Klassiker" von Moses A. an und soll in diesem Sommer herauskommen. Nun stellt der Taz-Mann Robert Ackermann ein paar äußerst berechtigte Fragen:

1. Kann ein Film, der mit per Antrag erworbenen Staatsgeldern und Firmensponsoring produziert wird, überhaupt wirklich Punk sein?

"Das tolle am Punksein ist ja, dass man gegen alles und gleichzeitig so inkonsequent sein kann. Punk wird immer mit so einer pseudolinkskulturellen Schwachmaten-Attitüde verbunden, aber Punk war nie eine politische Bewegung in dem Sinn. Wenn ich mir vorhandene Strukturen, die ich für total überflüssig halte, zunutze machen kann, um für eine gute Idee zu profitieren, ist das auf keinen Fall konträr zu Punk. Ich komme als ungelernter Borgdusiemir und kassiere die Gelder. Till Eulenspiegel hätte das nicht besser gekonnt."


2. Und was ist mit den Schauspielern? Gibt es etwas Unpunkigeres, als für einen Spielfilm Punk zu mimen, für die Kamera herumzuhampeln? Wie ein Schoßhund beim Wort "Action" zu bellen?

"Sobald 50 unserer Leute am Set, die alle selbst der Punkszene nahestehen, ihre Polizeikostüme anhatten, war es so, als ob sich bei den Punks ein Hebel umgelegt hätte. Die haben richtig drauflosgeprügelt und zum Teil echte Steine auf die Darsteller geworfen. Als dann die echten Bullen noch kurz am Set vorbeigeschaut haben, wäre die Situation beinahe eskaliert."

3. Ohne ein bisschen Bürgerlichkeit scheint man einen solchen Film wohl doch nicht drehen zu können. ... (?)

"Es gibt im Prinzip keine einzige Regel, an die man sich halten darf. Und wenn man sich mal eine Regel gesetzt hat, dann lässt sie sich trotzdem zu gegebenem Zeitpunkt wieder brechen. Jeder kann tun, was er will. Mit ein paar Ideen, einem Schweizer Taschenmesser und zwei Kumpels, die mitmachen, kann man die Welt verändern."

So ja und was soll mich daran stören, an all den Antworten?

Das war es ja gerade was mich den ganzen Donnerstag abend beschäftigte, was störte mich an all den Antworten? Irgendwann in der Nacht kam ich darauf. Es war die Länge der Antworten, das war einfach nicht mehr Punksein! Als nämlich die großen Brüder der Punks oder ihre jungen Oheime die Häuser, Strände, Stadtparks und Universitäten 1968ff besetzten, das ganze erstarrte und vor Machtgier geile System vor ein Problem stellten, da brauchten sie die großen Worte. Communiques (ja sie wussten sogar, ohne im Duden nachzuschlagen, wie das geschrieben wurde) verfassten sie seitenlang. Sie mussten wahrscheinlich auch bei ihren "Fick Ins" ständig labern... Selbst die Jungs und Mädels des Deutschen Herbstes kamen ohne ihre Publizität nicht aus mussten immer was erklären, Wortreiche Spiegel der Welt vorhalten usw. Ja und dann kamen ihre kleinen Neffen und Nichten die Punks auf die Bildfläche und hatten für dieses Gelaber gerade mal zwei Worte: "No future!" Mehr brauchten die Kinder der Wirtschaftswundereltern über ihren eigenen Zukunftssinn nicht sagen! Zwei Worte. Und nicht etwa: Mit dem und dem könne man die Welt verändern!?! Nee: No future!

Und jetzt dieser Ehlail, der Punk, soviele Worte, zukunftsgeil? War das Punk, ist das Punk, ist Punk nicht viel eher im Kopf, in der Leere zwischen den Worten, Einstellungssache?

Naja und dann sah ich via hier und dachte mir, momentmal: Ist das nicht Punk? und musste irgendwie bewundernd staunen...



Aber ich blieb skeptisch zu viel klick, zu viele Regeln! Aber angestochen auf der Suche danach wanderte ich auf die Quelle und fand das hier:




Wow dachte ich, dass ist doch Punk, kreativ, neben dem klick auf alle Regeln brechen und dabei Spass haben, dabei diese Dame hier parodieren:




Und dabei ganz sicher "no future" haben ...

PS. Und dann macht die echte Dame klar, dass sie auch auf wirklichen Hochtzeiten tanzt, und das hier auch noch super geil....



Tabrik! sagt olim devona ...

PSS. Und was mich an diesem Beitrag stört, er hat einfach zu viele Worte...

PSSS. Und am Ende merke ich, das ich am Anfang nen Artikel fertig mache, der wirklich gut ist ...

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Olim ist ein arabischer Vorname, der sich aus der Silbe ilm ableitet und soviel heißt wie der Wissende oder Wissenschaftler. Ich habe den Namen 1994 in Buchara verliehen bekommen und ein Jahr später angefangen, Mittelasienwissenschaften zu studieren. Das tue ich heute immer noch im fortgesetzten Stadium. Devona ist ein Wort das man fuer verrückt, entrückt, weggetreten benutzen kann. Es hat immer irgendwie mit Liebe zu tun, zu den Menschen, zum Leben, zu Gott. Naja und das zusammen macht die Figur Olim devona aus. Manchmal schlüfe ich in sie hinein und fuehle mich dann total devona.

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