Exzellenz in Deutschland
Wie misst sich Exzellenz? Das haben sich die einen oder anderen sicher schon einmal gefragt. Wie das tatsächlich klappen kann, darüber habe ich keine Ahnung, aber ich weiss jetzt, wie das einschlägige Institutionen in Deutschland machen. Nehmen wir die DFG. Diese hat eine Ausschreibung in der sie Exzellenz einmal so formuliert:
substantielle internationale Forschungserfahrung, in der Regel nachgewiesen durch mindestens zwölfmonatige wissenschaftliche Auslandserfahrung während der Promotion oder in der Post Doc-Phase oder durch gleichwertige wissenschaftliche Kooperationen mit Forschern im Ausland (die Kooperation kann beispielsweise durch einschlägige Publikationen nachgewiesen werden),
Was das aber in der praktischen Auslegung heisst, habe ich neulich erst telefonisch bei der DFG erfahren. Internationale Forschungserfahrung etwa ist der Aufenthalt an einer Universität in Westeuropa, oder im anglo-amerikanischen Sprachraum, Namen die hier klingen sind harvard, exeter, yale, stanford, london, paris. Es bedeutet auf keinen Fall taschkent, almaty, urumqi, um nur mal ein paar Orte aus meinem Forschungsfeld herauszugreifen. Was diese Sichtweise aber für Regionalwissenschaftler Ethnologen und Leute bedeutet, deren Forschungsschwerpunkte ausserhalb Europas und Nordamerikas liegen, liegt auf der Hand. Man ist nur exzellent, wenn man sich z.B. in den für islamisch Zentralasien relativ schwachbrüstigen Cambridge, Londoner usw. herumdrückt, als vor Ort (in Tschkent) an hervorarranden Instituten wie dem IFEAC (Institut francais des Etudes Asie Central) zu arbeiten. Stichwort "hochwertige Publikationen". Auch diese Größe misst sich bei der Exzellenz nicht etwa an Publikationen in hochwertigen Deutschen Forschungssammelbänden, sondern an dem Citation Index amerikanischer Provinienz. Auch ein Vortrag an der AAA (American Anthropological Associati0n) ist mehr wert als 4 Jahre Forschungserfahrungen im Feld. Da schau einer her! Also ist bei der Institution DFG Exzellenz weniger exzellent, sondern american! Sollten sie doch gleich so formulieren!
substantielle internationale Forschungserfahrung, in der Regel nachgewiesen durch mindestens zwölfmonatige wissenschaftliche Auslandserfahrung während der Promotion oder in der Post Doc-Phase oder durch gleichwertige wissenschaftliche Kooperationen mit Forschern im Ausland (die Kooperation kann beispielsweise durch einschlägige Publikationen nachgewiesen werden),
Was das aber in der praktischen Auslegung heisst, habe ich neulich erst telefonisch bei der DFG erfahren. Internationale Forschungserfahrung etwa ist der Aufenthalt an einer Universität in Westeuropa, oder im anglo-amerikanischen Sprachraum, Namen die hier klingen sind harvard, exeter, yale, stanford, london, paris. Es bedeutet auf keinen Fall taschkent, almaty, urumqi, um nur mal ein paar Orte aus meinem Forschungsfeld herauszugreifen. Was diese Sichtweise aber für Regionalwissenschaftler Ethnologen und Leute bedeutet, deren Forschungsschwerpunkte ausserhalb Europas und Nordamerikas liegen, liegt auf der Hand. Man ist nur exzellent, wenn man sich z.B. in den für islamisch Zentralasien relativ schwachbrüstigen Cambridge, Londoner usw. herumdrückt, als vor Ort (in Tschkent) an hervorarranden Instituten wie dem IFEAC (Institut francais des Etudes Asie Central) zu arbeiten. Stichwort "hochwertige Publikationen". Auch diese Größe misst sich bei der Exzellenz nicht etwa an Publikationen in hochwertigen Deutschen Forschungssammelbänden, sondern an dem Citation Index amerikanischer Provinienz. Auch ein Vortrag an der AAA (American Anthropological Associati0n) ist mehr wert als 4 Jahre Forschungserfahrungen im Feld. Da schau einer her! Also ist bei der Institution DFG Exzellenz weniger exzellent, sondern american! Sollten sie doch gleich so formulieren!
Olim-devona - Do, 20:59
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