Dienstag, 14. Februar 2006

Reinheit in der Unterwelt

Vor einigen Tagen fuhr ich mit der Berliner U-Bahn. Ich saß neben einem Araber und seiner Deutschen Freundin. Die Bahn war aus Stadtmitte in Richtung Nordosten unterwegs und passiert hier auch den Bahnhof Spittelmarkt. Aufgrund von Bauarbeiten kann man da aber gerade in dieser Richtung nicht aussteigen. Als wir nun also durch den kleinen Bahnhof rauschten, sagte der Araber erstaunt zu seiner Freundin: „Ey, der Zuch hält ja jar nisch im Spittelmarkt!“ Als wir darauf im nächsten Bahnhof hielten, sah er vor seinem Fenster ein Plakat, dass auf das Dilemma der Bauarbeiten im Spittelmarkt aufmerksam machte. Als letzter Satz stand geschrieben:
Der Zug fährt ohne
Halt durch!


„Wat is denn dit für ein Doitsch?“ fragte der Araber. „’Der Zug fährt ohne (!)Halt durch!’„Ohne wat fährt der nu? und wieso müssen wia da durchhalten? Wat müssen wir nu denn da durchhalten? Also ick globe, wenn ick dis meinen arabischen Freunden zeige, die werden mit der Schulta zucken und sagen: ’Ach lass ma doch in Ruhe’! Ick globe bei da BVG arbeiten nur Auslända, die können doch jar ken Doitsch!“

Er machte sich noch mehrere Stationen über den Satz lustig. Ich konnte irgendwann auch nicht mehr wiederstehen und lachte, was das Zeug hielt mit. Nun ja, hier könnte eine soziolinguistische Studie über Sprach- und Textverstehen angesetzt werden, dachte ich mir, welche Mustererkennung läuft zuerst ab.... Dann bissen sich meine Gedanken auf die Großhirnrinde, verprügelten den intellektualistischen Spinner in mir und verbeugten sich vor dem witzigen Araber. Sprachwitz ist immer noch die beste Art der Sprachkritik.

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Olim ist ein arabischer Vorname, der sich aus der Silbe ilm ableitet und soviel heißt wie der Wissende oder Wissenschaftler. Ich habe den Namen 1994 in Buchara verliehen bekommen und ein Jahr später angefangen, Mittelasienwissenschaften zu studieren. Das tue ich heute immer noch im fortgesetzten Stadium. Devona ist ein Wort das man fuer verrückt, entrückt, weggetreten benutzen kann. Es hat immer irgendwie mit Liebe zu tun, zu den Menschen, zum Leben, zu Gott. Naja und das zusammen macht die Figur Olim devona aus. Manchmal schlüfe ich in sie hinein und fuehle mich dann total devona.

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