Donnerstag, 8. Dezember 2005

Bloggen im Tal

Stralau ist schuld!
Am Anfang war Feeling B in der Schönhauser 5 ... nein der Anfang ist nicht zu bestimmten, habe ich gestern gelesen. Wenn man davon ausgeht, dass Form eine selektive Aktualisierung eines Mediums ist, sagt Luhmann.

Es ist immer so, wenn ich mich dem Einfluß meines Freundes aussetze: Er überzeugt mich. Er überzeugte mich zum besseren Textverarbeitungsprogramm, er überzeugte mich zum Bloggen ... Immer wenn er dann sieht, daß ich angestochen bin, dann legt er subtil einen nach, läßt was von einem Feedreader fallen, erklärt mir die ganze schöne WELT DES MÜßIGGANGS. Und so habe ich also die letzten Tage und Wochen damit verbracht zu downloaden, zu sichten, zu lesen. Habe den einen liebgewonnen, den anderen finde ich scheisse arrogant, wie man halt so seine Sympathien verteilt. Daran ist Stralau schuld.

Aber ich gebe zu, ich habe es auch nicht lassen können. So wie mein Freund mich bekehrt, mich agitiert, so habe ich es auch getan. Ich habe auf meiner Reise durch Mittelasien den einen oder anderen getroffen, dem ich von meinem neuen Reiseblog erzählten und nun sagt stralau, darüber musste berichten!

Doch wo fange ich an?
Sollte man damit beginnen, dass in Ländern, in denen die eigene Meinung unter Beobachtung stehen kann, wo es gefährlich ist, zu publizieren, der Einfluß des Bloggens enorm sein könnte?

Sollte man damit beginnen, daß die Jungs vor allem Spaß daran hatten, einfach mal schnell einen Blog anzulegen, in denen sie alle ihre Freunde und Bekannten begrüssen können, der technische-spielerische Aspekt also den größten Reiz ausübte?

Sollte man damit beginnen, daß Internetzugang ein Privileg darstellt, welches nur den reichen computer- und geldbesitzenden Bürgern Mittelasiens vorbehalten ist (außer in Tadjikistan, wo es genug Internetcafes gibt, die eine gesunde Konkurrenz schaffen und dadurch der Internetzugang halbwegs erschwinglich ist)?

Sollte man damit beginnen, daß auch einfache Langeweile bei Leuten mit Jobs im NGO-(NRO)-bereich dazu führen kann, den einmal angelegten Blog mit Texten auszufüllen?


Es gibt ja keinen Anfang ... oder gibt es ihn doch?
Hier und Hier kann man nachlesen (wer des Russischen mächtig ist), was uzbekische Blogger so umtreibt.

Ja, wieso Russisch, wo Uzbekistan doch eine eigene Sprache hat? Das ist eine andere Geschichte, hier nur als Fußnote ergänzt: Die Intellektuellen Mittelasiens und deren Familien sind immer zweisprachig sozialisiert. Russisch gehört bei einer gewissen Schicht und Generation (über 25) also einfach oft dazu....

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Olim ist ein arabischer Vorname, der sich aus der Silbe ilm ableitet und soviel heißt wie der Wissende oder Wissenschaftler. Ich habe den Namen 1994 in Buchara verliehen bekommen und ein Jahr später angefangen, Mittelasienwissenschaften zu studieren. Das tue ich heute immer noch im fortgesetzten Stadium. Devona ist ein Wort das man fuer verrückt, entrückt, weggetreten benutzen kann. Es hat immer irgendwie mit Liebe zu tun, zu den Menschen, zum Leben, zu Gott. Naja und das zusammen macht die Figur Olim devona aus. Manchmal schlüfe ich in sie hinein und fuehle mich dann total devona.

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