Rueckblick
Da das Keyboard im Internetcafe so schlecht ist, sind hier Gross und Kleinbuchstaben eher willkuerlich gesetzt.)
Gestern Nacht fuhr ich zum Bahnhof in Skopje, ein wenig uebereilt aber doch in Sorge, den Zug nicht mehr ganz puenktlich zu erreichen. Als ich ankam, wurden 1,5h Verspaetung angezeigt. Das hatte zur Folge, dass ich meine vier letzten Zigaretten auf dem bahnsteig aufrauchte und ( da in Mazedon. Dinar voellig abgebrannt) den Rest der Nacht in meinem "Privatraucherabteil" ohne nikotinrausch verbringen musste. So rauschte also nur der Zug durch die nacht und kam mit einer Heidenverpaetung in Belgrad an. Ich hatte bisher ja noch nicht die Moeglichkeit hier mir was anzuschauen, das habe ich gerade zwar gemacht aber das auf meinem Rundgang Gesehene, ein ausgebombtes Haus, mehrere Einschuesse an Haeuserwaenden und dazu noch ein Krankenhaus, zwingt mich zu einem Rueckblick. nicht etwa zum Jugoslawischen Krieg und dem nunmehr fast voellig verschwundenen Jugoslavien, sondern nach Skopje nach Shutka in die Zigeuner-, Cowboy- und Partystadt und den Ort der krassen Gegensaetze. (Apropos da gibt es einen witz aus Kroatien: Mann liest die Ueberschrift "Serbien wie ein nokia handy." Darunter sieht man die Entwicklung der Handies von kleinen Handtaschenformaten in den fruehen 90ern bis zu den kleinen Seifenformat der Klapphandies heute)
Was habe ich mitgenommen aus dem Feld, ausser oeberflaechlichen Eindruecken, reizenden Augenblicken, lockerer Stimmung usw. (selbst das Fragzeichen funktioniert hier nicht)
Es sind vor allem die Begegnungen mit vier Maennern, mit vier gelehrten, die immer unaufgefordert und aus sich heraus auf vor allem zwei Themen zu sprchen kamen: die geschichte der Roma und die Sprache der Roma. Die Geschichte der Roma habe ich von den vier in vier verschiedenen und reizenden Varianten gehoert, erstens der Auszug aus Indien, zweitens Roma als Urbevoelkerung des balkans, drittens Roma als Volk Gottes mit der Herkunft aus dem biblischen Land (Jerusalem "alem" auf Romanes fuer gekommen, "jer" auf Romanes fuer Erde also "hier auf die Erde gekommen". ) und viertens Roma als gute Muslime, Einwohner Islamischer Laender, die nichts mit Indien usw. gemein haben.
So unterscheidlich die Herunftsvorstellungen in der Gelehrtenschaft der Roma ist, so untesrchiedlich ist die Sprache und der blick auf die Sprache. Kein Ding bewegt ihr Gemuet so stark wie das Bestreben danach, eine Sprache irgendwann zu sprechen. Die Realitaet in Shutka allein sollte aber zu denken geben: sieben Dialekte in einem Stadtteil einer Stadt, alle so verschiedenen wie Daenisch mit Deutsch. Dazu kommt, dass die Roma bulgariens, Ungarns, Slowakiens und Polens nocheinmal ganz anders sprechen. Eine Literatursprache ist ihr traum, doch die Eingebungen des traumes kommen aus den verschiedensten Richtungen: einmal sind es die Engel Gottes, einmal der demokratische traum der Voelkersverstaendigung, einmal der spaete Traum einer Nation ohne Land. Interessant ist jedoch das keiner der Gluecksritter, der Haendler und Arbeitsmigraten diesen traum mittraeumen. Mammons Gesandte sind multitalentiert und ihre Kommunikation verfolgt einen nachvollziehbaren Zweck, Warentausch, Gelderwerb usw. Die Kommunikation der Gelehrten steht neben diesem Zweck wie eine Schwaemerei dar. Da die Gelehrten aber geschwaetzig sind, wird ihre Schwaemerei sicher Folgen haben, irgendwann...
Gestern Nacht fuhr ich zum Bahnhof in Skopje, ein wenig uebereilt aber doch in Sorge, den Zug nicht mehr ganz puenktlich zu erreichen. Als ich ankam, wurden 1,5h Verspaetung angezeigt. Das hatte zur Folge, dass ich meine vier letzten Zigaretten auf dem bahnsteig aufrauchte und ( da in Mazedon. Dinar voellig abgebrannt) den Rest der Nacht in meinem "Privatraucherabteil" ohne nikotinrausch verbringen musste. So rauschte also nur der Zug durch die nacht und kam mit einer Heidenverpaetung in Belgrad an. Ich hatte bisher ja noch nicht die Moeglichkeit hier mir was anzuschauen, das habe ich gerade zwar gemacht aber das auf meinem Rundgang Gesehene, ein ausgebombtes Haus, mehrere Einschuesse an Haeuserwaenden und dazu noch ein Krankenhaus, zwingt mich zu einem Rueckblick. nicht etwa zum Jugoslawischen Krieg und dem nunmehr fast voellig verschwundenen Jugoslavien, sondern nach Skopje nach Shutka in die Zigeuner-, Cowboy- und Partystadt und den Ort der krassen Gegensaetze. (Apropos da gibt es einen witz aus Kroatien: Mann liest die Ueberschrift "Serbien wie ein nokia handy." Darunter sieht man die Entwicklung der Handies von kleinen Handtaschenformaten in den fruehen 90ern bis zu den kleinen Seifenformat der Klapphandies heute)
Was habe ich mitgenommen aus dem Feld, ausser oeberflaechlichen Eindruecken, reizenden Augenblicken, lockerer Stimmung usw. (selbst das Fragzeichen funktioniert hier nicht)
Es sind vor allem die Begegnungen mit vier Maennern, mit vier gelehrten, die immer unaufgefordert und aus sich heraus auf vor allem zwei Themen zu sprchen kamen: die geschichte der Roma und die Sprache der Roma. Die Geschichte der Roma habe ich von den vier in vier verschiedenen und reizenden Varianten gehoert, erstens der Auszug aus Indien, zweitens Roma als Urbevoelkerung des balkans, drittens Roma als Volk Gottes mit der Herkunft aus dem biblischen Land (Jerusalem "alem" auf Romanes fuer gekommen, "jer" auf Romanes fuer Erde also "hier auf die Erde gekommen". ) und viertens Roma als gute Muslime, Einwohner Islamischer Laender, die nichts mit Indien usw. gemein haben.
So unterscheidlich die Herunftsvorstellungen in der Gelehrtenschaft der Roma ist, so untesrchiedlich ist die Sprache und der blick auf die Sprache. Kein Ding bewegt ihr Gemuet so stark wie das Bestreben danach, eine Sprache irgendwann zu sprechen. Die Realitaet in Shutka allein sollte aber zu denken geben: sieben Dialekte in einem Stadtteil einer Stadt, alle so verschiedenen wie Daenisch mit Deutsch. Dazu kommt, dass die Roma bulgariens, Ungarns, Slowakiens und Polens nocheinmal ganz anders sprechen. Eine Literatursprache ist ihr traum, doch die Eingebungen des traumes kommen aus den verschiedensten Richtungen: einmal sind es die Engel Gottes, einmal der demokratische traum der Voelkersverstaendigung, einmal der spaete Traum einer Nation ohne Land. Interessant ist jedoch das keiner der Gluecksritter, der Haendler und Arbeitsmigraten diesen traum mittraeumen. Mammons Gesandte sind multitalentiert und ihre Kommunikation verfolgt einen nachvollziehbaren Zweck, Warentausch, Gelderwerb usw. Die Kommunikation der Gelehrten steht neben diesem Zweck wie eine Schwaemerei dar. Da die Gelehrten aber geschwaetzig sind, wird ihre Schwaemerei sicher Folgen haben, irgendwann...
Olim-devona - Mo, 12:44
olimjon auf abwegen?
bussi
tolmassov